St. Anna Kirche Eichelsdorf

Die St. Anna Kirche in Eichelsdorf.

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Die Kirche (17,7 m lang, 6,5 m breit) wurde unter den Herren von Münster 1608 unter Einbeziehung älterer Bauteile errichtet. Auffallend ist der schlanke Turm mit spitzem Helm (typisch fränkisch).

Im Innern sind die guten Proportionen von Vorhalle, Kirchenschiff und Chorraum bemerkenswert. Der Chorraum ist größer als in den Kirchen der Umgebung, wahrscheinlich weil er die Grablege für die Adelsfamilien des Eichelsdorfer Schlosses war (Zeitweise auch für Adlige der Bettenburg und für Eichelsdorfer Pfarrer). Mittelpunkt des Chorraumes ist der Altar mit dem großen Kruzifix (1720 entstanden, zierte früher die Südwand). Ein Tonnengewölbe im nachgotischen Stil überspannt den Altarraum (Schlussstein!).
Die linke Wandseite ziert eine Totentafel: Neben dem geschnitzten Kruzifix befindet sich das Ehewappen der beiden Adeligen, die mit großer Wahrscheinlichkeit die Erhebung Eichelsdorfs zum selbständigen Pfarramt durchsetzten, darunter der Bibeltext: 1. Thess. 4, 13: „wir wollen Euch aber, liebe Brüder, nicht verhalten, von denen die da schlafen, denn so wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, also wird Gott auch die da entschlafen sind durch Jesum mit ihm führen.“
Die Rückwand wird durch drei spitzbogige Fenster mit nachgotischem Maßwerk gegliedert. Die Kanzel mit polygomem Korpus und Flachornamenten (um 1608) gilt als die zweitälteste Steinkanzel des Haßgaus; der Schalldeckel mit der Taube als Sinnbild des Heiligen Geistes trägt die Umschrift: „Die heiligen Menschen Gottes haben geredet, getrieben von dem Heiligen Geist." (2. Petr. 1, 21). Der Taufstein mit Balusterfuß, der von einem Goßmannsdorfer Steinmetz 1722 hergestellt wurde, steht heute im Kirchenschiff unter dem Kronleuchter (früher im Chorraum).

Ganz besondere wertvolle Schmuckstücke sind drei Bildtafeln (um 1400 entstanden), die Christus als Salvator Mundi (Retter der Welt), König David und den Liedermacher Asaph zeigen. 1921 wurde die jetzige 0rgel (Fa. Steinmeyer und Strebel/Öttingen) eingeweiht.
Drei Glocken von der Fa. Störner, Erfurt (Kleine in Fis mit der Inschrift „Gott ist mein Lied", Mittlere in Dis mit der Inschrift „Zur Ehre Gottes" und der Widmung: Gestiftet zu Ehren der 30jährigen Amtstätigkeit des Pfr. Buchholz in Eichelsdorf) hängen im Glockenstuhl. Die große Glocke wurde 1940 für Kriegsmaterial abgeliefert. 1985 wurde dafür eine neue Glocke angeschafft (Cis mit der Inschrift: ,,Gott allein die Ehre“).