St. Laurentiuskirche Lendershausen

Die St. Laurentiuskirche, mitten in Lendershausen.

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Die Kirche, die sich in der Ortsmitte auf einem mit schönen Anlagen versehenen Platz befindet, besteht aus einem Langhaus mit drei Portalen und einem Turm. Sie ist ein rechteckiger Saalbau mit abgerundeten Ecken, 18,10 m lang, 10,2 m breit und 8,80 m hoch. Über dem Hauptportal sind Girlanden eingemeißelt, ebenso die Jahreszahl 1808 und die Inschrift: GEHET ZU SEINEN THOREN EIN MIT DANKEN - ZU SEINEN VORHÖFEN MIT LOBEN! Ps. 100, V. 4 Auf der Ostseite steht der ca. 32 m hohe Turm.

Im Untergeschoß, das jetzt als Sakristei dient, befand sich früher der Chor. Die drei darüber liegenden, ungegliederten Geschosse sind mit rechteckigen Schlitzlöchern versehen. Das obere, achteckige Geschoß wird von einer Kuppel überdacht, aus deren Pyramidenspitze eine Wetterfahne mit der Jahreszahl 1810 herausragt. Im Knopf der Turmspitze wurde bei der letzten Instandsetzung die eingelegte Blechkapsel durch eine Holzkapsel ersetzt und darin die Dokumente aus den Jahren 1810, 1919,1934,1968 und 1981 nunmehr rostsicher untergebracht. Abschriften dieser Dokumente sind in der Stadtverwaltung Hofheim und im Pfarramt Lendershausen aufbewahrt. Das Innere der Kirche wurde 1906 im Empirestil restauriert.
Vom Haupteingang aus gesehen befinden sich auf beiden Seiten links und rechts je neun Reihen Bänke, abgeschlossen von je einem Seiteneingang. Dem Haupteingang gegenüber steht der Hochaltar, einfach, klassizistisch, um 1808. Darüber eine einfache Kanzel und eine Orgel mit mehreren Registern. Letztere stammt aus dem Kloster Münsterschwarzach, teilweise verändert, mit prächtigen Schnitzereien, Laub- und Bandwerk und Rokokomuschelwerk versehen.
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Links vom Hochaltar befinden sich zwei weitere weitere Bankreihen. Auf seiner rechten Seite steht der von den Konfirmanden des Jahres 1901 gestiftete Taufstein aus Sandstein mit rechteckigem Fuß (Inschrift: 1901) und Becken (Inschrift rundum: „Lasset die Kindlein zu mir kommen, denn solcher ist das Reich Gottes").
Vom Hauptportal gelangt man über zwei Treppen zu der Mittelempore mit drei Sitzreihen und den Seitenemporen mit je zwei. Das Altarbild, eine von Maler Hermann Rahnfeld aus Karlsbad gemalte Kopie des in der Berliner Nationalgalerie befindlichen Gemäldes „Einsetzung des HI. Abendmahles von E. v. Gebhardt", wurde im Jahre 1904 durch freiwillige Gaben der Konfirmanden und der Gemeinde gestiftet.
Hinter dem Altar hängt in einem runden Behälter der zur Erinnerung an das Hungerjahr 1817/18 gestiftete Ährenkranz mit klassizistischen Ornamenten und einem Schriftstück über die Ereignisse des denkwürdigen Jahres. Unter der Orgelempore hängen im Hintergrund des Chorraumes links ein Bild unseres Reformators Martin Luther (Inschrift lateinisch: „Martin Luther, geb. Eis¬leben 10. Nov. 1483, gest. dort 18. Febr. 1546") und rechts ein Bild seines Weggefährten Philipp Melanchthon. Die linke Wandseite des Chorraums ziert der Bibelspruch: „Des Herrn Wort bleibet in Ewigkeit. 1, Petr. 1,15", darüber hängt ein Bild von der Kreuzabnahme Jesu. Die rechte Wandseite des Chorraums zeigt den Bibelspruch: „Aus Gnade seid ihr selig worden durch den Glauben. Eph. 2,8", darüber hängt ein Bild, das die Kreuzigungsgruppe darstellt.

Auf dem Kirchplatz steht der Friedensbrunnen, der an den deutsch-französischen Krieg der Jahre 1870/71 erinnert. Gerade heute bedeutet solch ein Mahnmal des Friedens Aufgabe.